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Schloß Achstetten
Schloß Achstetten
ACD
Mühle Stetten

Geschichte

Zahlreiche Quellen als Namensgeber

Das im Jahre 1157 erstmals urkundlich bezeugte Rottaldorf "Brunnon" - in den Jahren 1275, 1453 und 1580 bereits als Bronnen erwähnt - das damals auch schon Pfarrort war, dürfte allerdings wesentlich älter sein. Die hier entdeckten alemanischen Reihengräber legen diesen Schluss nahe. Der Name stammt vermutlich von den zahlreichen Quellen, die im Ortsbereich entspringen und deretwegen im oberen Dorf keine Keller angelegt werden konnten. Südlich von Bronnen lag das wohl vor 1400 abgegangene Ringelhausen - 1453 Acker gen Ringelhausen/1466 Stockäcker zu Ringelhusen - dessen Markung vermutlich zwischen Laupheim und Bronnen aufteilt wurde.

Niederadelige Herren von Bronnen lassen sich von 1266 bis 1365 nachweisen. Sie traten häufig im Gefolge der Grafen von Kirchberg auf. Hernach ist die Geschichte Bronnens sehr eng mit der Geschichte Achstettens verwoben. Bronnen und der Weiler Mönchhöfe gehörten wohl schon Ende des 14. Jahrhunderts den Herren von Freyberg zu Achstetten, von denen 1467 Balthasar als Inhaber genannte ist, und die ihn bis zum Tode des Philipp Eduard - er wurde als letzter männlicher Erbe am 18. Dezember 1639 von einem Pferde zu Tode geschleift - innehatten.

Die beiden Drittel der Herren von Freyberg erbten nach dessen Tode seine vier Schwestern:

Johanna Sabina war in erster Ehe mit einem Grafen von Wolkenstein, in einer zweiten mit einem Grafen Lodron verheiratet. Maria Magdalena heiratete in erster Ehe einen Freiherrn Trapp, in zweiter Ehe einen Freiherrn Firmian. Die beiden ledigen Schwestern, Nonnen in den Klöstern St. Katharina in Konstanz und St. Scholastika in Rorschach, wurden erst 1651 durch ein Urteil des Reichshofrats zu Miterbinnen anerkannt.

Durch einen Vergleich von 1653 fiel das Erbe an diese beiden Klöster, jedoch unter Anerkennung eines Vorverkaufsrechtes für die Inhaberin Achstettens, die Gräfin von Wolkenstein, spätere Gräfin Lodron. Sie veräußerte Bronnen 1684 an Christian Erasmus Racknitz, dessen Söhne es 1710 an das Kloster Wilblingen verkauften, wodurch dieses bis 1805 die Ortsherrschaft ausübte. Es war nach einem Streit über einen Totschlag 1535 vereinbart worden, dass die Hohe Gerichtsbarkeit (Hoch- und Blutgerichtsbarkeit) der Landvogtei Schwaben zustehen sollte, den Herren von Freyberg dagegen alle anderen Sachen und die Niedergerichtsbarkeit. Als Hans Georg von Freyberg 1603 die Hohe Gerichtsbarkeit von Österreich zu Lehen erhielt, wurde sie auch auf Bronnen und 1606 auf den Weiler Mönchhöfe ausgedehnt. Es gelang jedoch dem Kloster Gutenzell, 1685 mit ihr belehnt zu werden. Salem schloss 1766 mit den Herren von Welden einen Vergleich über die Jurisdiktion (Weltliche und geistliche Gerichtsbarkeit) ab und überließ 1768 dem Kloster Gutenzell die Hohe Gerichtsbarkeit sogar als ewiges Afterlehen. Gutenzell verlieh daraufhin 1769 dem Freiherrn von Welden seine Jurisdiktionsrechte sowie die Nomination des Pfarrers auf 20 Jahre.

Das im 14. Jahrhundert sanktblasianische Patronatsrecht gehörte je zur Hälfte den Ortsherren und der Linzgauzisterze Salem, dessen Paternitätskloster Heggbach (Paternität = Vaterschaft) in Bronnen begütert war und Zehntrechte besaß. Als Zubehör der Markgarfschaft Burgau fiel der wiblingische Ort 1805 an Bayern, kam aber durch die Rheinbundakte 1806 an Württemberg. Es wurde 1807 bzw. 1809 dem Unteramt Wilblingen bzw. dem Oberamt Biberach, ab 1810 dem Oberamt Wiblingen (mit dem bis 1826 bestehenden Unteramt Laupheim) zugeteilt. Seit 4. August 1845 war Bronnen dem neu gebildeten Oberamt Laupheim angehörig. Mit der Aufhebung des Oberamts Laupheim kam es dann am 1. Oktober 1938 zum Landkreis Biberach.